Die Textildesignerin Leen Stoffels möchte mit ihrem Projekt „Modular knitting“ ein Zeichen gegen die Wegwerf- und Fast Fashion-Kultur setzen. Nachhaltigkeit und Umweltschutz waren schon immer eine große Motivation für ihre Arbeit. Mit ihrem Projekt wollte sie daher einen Weg finden, das Bedürfnis der Menschen nach Abwechslung und Innovation zu befriedigen und dennoch nachhaltig zu sein. Durch die Einbeziehung verschiedener Strick- und Knüpftechniken entwickelte Leen ein modulares System, bei dem die Form und Dichte des Textils je nach der Funktion angepasst werden kann. Nachhaltigkeit spiegelt sich dabei nicht nur in der Materialwahl wider – die Stücke werden aus Merinowolle gestrickt -, sondern auch in der Gestaltung der Objekte und Kleidungsstücke. Leen entwirft bewusst tragbare und nutzbare Stücke, die nicht nur zeitlos, sondern auch modular und damit anpassbar sind und hofft, so den Verbrauch von Produkten zu reduzieren. Jedes Objekt kann mit Hilfe einer einfachen Anleitung und den eingestrickten Modulsystemen in Form und Passform verändern werden und sich in Kleidungsstücke, Inneneinrichtung oder andere Gebrauchsgegenstände verwandeln. Dies ist durch die Verwendung von Schlingen und Zugsystemen möglich. So entwarf sie beispielsweise eine Decke, die unter anderem in ein Kissen oder einen Schal umgewandelt werden kann, oder Stulpen, die an Armen, Beinen oder auch als Tasche in verschiedenen Größen getragen werden können.
Die belgische Textildesignerin Leen Stoffels schloss kürzlich ihr Studium an der Kunsthochschule KASK in Gent ab. In ihrem Masterstudium spezialisierte sie sich auf das Stricken und entwickelte dabei ein modulares System, bei dem die Form des Textils je nach Funktion mit eingestrickten Schlingen und Zugsystemen angepasst werden kann. Durch die Umsetzung dieser Technik in ein Kleidungsstück oder einen Gebrauchsgegenstand entsteht eine spielerische Interaktion zwischen dem Benutzer und dem Objekt. Bisher entwickelte Leen Stoffels mit dieser Technik Pullover und eine Tasche/Balaklava-Mütze. Während des Stipendiums möchte sie diese Technik weiterführen und auf andere Bereiche übertragen, um so beispielsweise eine Decke, die in einen Sessel oder ein Kissen umgewandelt werden kann, zu gestalten.
Trotz des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit und zeitlose Slow Fashion gibt es in diesem Bereich weniger Abwechslung und Innovation als in der Fast Fashion. Daher hat sie bewusst tragbare Stücke entworfen, die eine zeitlose Silhouette haben und modular aufgebaut sind, damit sie an sich verändernde Vorlieben angepasst werden können.