03.10.-06.12.2020

Ausstellung: Prekärotopia
Digitales Angebot unter https://akate.de/ausstellungen/prekaerotopia/

„Keiner für Alle, Niemand für Jeden, Viele und Andere, Jeder allein…“. Das ist das Fazit im Chor der Erschütterung des zeitgenössischen Singspiels von Beate Engl, Leonie Felle und Franka Kaßner. Die aus „prekär“, „Rotation“ und „Utopie“ abgeleitete Wortneuschöpfung „PREKÄROTOPIA“ stellt die grundlegende Definition der Solidarität einer Gemeinschaft und des Individuums in Frage. Sie macht deutlich, wie essenziell dieser Diskurs für unsere Zukunft ist, die von der aktuellen Pandemierealität geprägt sein wird.
Die Künstlerinnen erschaffen für „PREKÄROTOPIA“ im A.K.T; ein installatives Parcours-Universum aus Skulpturen, Instrumenten, Kostümen, Liedern und Videos, in dem sie die Objekte als Requisiten für die moderne Aufführung des Singspiels mit selbstkomponierten Punk-, Chanson- und Agit-Pop-Einlagen nutzen. Neben den Live-Aufführungen manifestiert sich eine inhaltlich essenzielle, analytische und diskursive Ausstellung, die voll von visuellen Erlebnissen ist.
Im System Prekärotopia agieren die drei Protagonistinnen Speaker, Poupée und Trickster unter anderem zwischen einem fahrbaren Broiler, der übermannshohen Hand des Kapitals, einer zerstörten Hierarchie in Form einer Showtreppe und einer mit leuchtenden Globen verkabelten Orgel….
Prekärotopia wurde 2019 im Kunstbau der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München uraufgeführt und mit dem Kunstpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet.